Geschichte der Farben - Colorful Yorkshire Terrier

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Die Geschichte
des Yorkshire Terrier's
Geschichte
Der Yorkshire Terrier wurde vor über 100 Jahren in der englischen Grafschaft Yorkshire gezüchtet. Ein Ergebnis aus diversen Arbeiterschichten mit den damals mitgebrachten Hunden
wie dem Skye Terrier, dem ausgestorbenen Clydesdale, dem Leeds, dem Dandie Dinmont Terrier entstand zunächst ein sehr viel grösserer Hund, der dann immer kleiner gezüchtet wurde bis zum heutigen Yorkshire Terrier.


Erscheinungsbild


Dunkles Stahlblau erstreckt sich vom Hinterhauptbein bis zum Rutenansatz, keinesfalls vermischt mit falbfarbenem, bronzefarbenem oder dunklem Haar. Das Haarkleid an der Brust hat ein volles, helles Braun. Alle braunfarbenen Haare sind an der Wurzel dunkler als in der Mitte und werden zur Spitze hin noch heller. Die Rute ist stark behaart und wird etwas über Rückenniveau getragen, die kleinen V-förmigen Ohren werden aufrecht getragen, sind relativ hoch angesetzt und sollten nicht weit auseinander stehen. Die Läufe sind gerade, verschwinden aber fast unter der langen Behaarung.Sein Aussehen ist einfach bezaubernd: Das stahlblaue Haar vom Nacken bis zur Schwanzwurzel steht in herrlichem Kontrast zum tief goldfarbenen Ton des Kopfes, der Brust und der Pfoten. Es glänzt seidig, ist sehr weich und fällt schnurglatt. Eine Schulterhöhe von bis zu 25 cm und ein Gewicht von 3,2 kg sind zwar erlaubt, doch die meisten Yorkshire sind heute kleiner und leichter. Yorkies sind klein, stabil aber zierlich gebaut und harmonisch in der Körper- wie auch in der Kopfform. Ihre Bewegungen sind flink und leichtfüßig.

Charakter und Eigenschaften
Yorkshire Terrier sind lebhafte, intelligente, verspielte und mutige Hunde und brauchen den engen Kontakt zu seinen Menschen. Diesen gegenüber zeigt er sich zwar treu und anhänglich – nicht jedoch, ohne seine ganz eigenen Charakter beizubehalten. Er kann dann ein Begleit-/Gesellschaftshund, aber auch ein aufmerksamer Wachhund sein, der vor größeren Hunden und fremden Menschen nicht zurückschreckt. Ein Yorkie liebt es draussen herum zu toben und im Garten zu buddeln. Yorkies können leicht in einer Wohnung gehalten werden. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass das Tier täglich Auslauf und Abwechslung bekommt. Soziale Kontakte zu anderen Hunden sind ihm sehr wichtig. Beim Auslauf sollte man den munteren Gesellen jedoch niemals komplett aus den Augen lassen. Sonst kann es nämlich passieren, dass der Yorkshire Terrier auf Jagd geht.

Pflege
Das dünne Haar der Yorkshire Terrier bedarf besonderer Pflege, da es sonst leicht brüchig wird und seinen glänzenden Charakter verliert. Ein großer Vorteil des Yorkshire Terriers für viele Halter liegt darin, dass er keinen starken jahreszeitlich bedingten Haarwechsel hat. Möchte man den Yorkie von seiner besten Seite zur Geltung bringen, so bedarf es dazu durchaus zeitraubender Bemühungen. Häufiges kämmen und bürsten sowie die Pflege von rückfettenden Shampoos gehören dazu.


Früher wurde der Schwerpunkt einer Zucht vorwiegend auf das Aussehen
eines Hundes gelegt ohne dabei auf die Gesundheit zu achten.
Der Vorteil bei der Farbzucht ist die Auswahl.
Eine ausgeglichene Zucht entsteht aus der Auswahl von guten Eigenschaften,
sowie die Abwechslung von Linien(verwandter) und Fremd(Nichtverwandter) Partner.
Heutzutage ist es ausserdem möglich zu günstigen Preisen
eine DNA Screening des Hundes zu machen, wobei über 140 Krankheiten getestet werden, und auch die Fellfarbe bestimmt wird. z.B. bei www.feragen.at,www.biofocus.de, www.laboklin.de oder www.laboklin.ch, uva.  
Auf diese Weise können schon im Vorfeld Krankheiten minimiert werden.

wie sind die Farben des Yorkshire Terrier's entstanden?
BIEWER
YORKSHIRE TERRIER
Geschichte

Der Biewer Yorkshire Terrier a la pom pon ( so sein vollständiger Name) ist eine sehr junge Hunderasse, die in Deutschland entstand: 1984 tauchten in einem reinrassigen Yorkshire-Wurf der Familie Biewer durch eine Genmutation plötzlich Welpen auf, deren Fell weisse Flecken hatte. Diese Hunde sahen sehr hübsch aus, und so entschloss man sich, durch geschicktes Rückverpaaren selektiv weiter zu züchten. Es entstanden aparte Hunde mit stabilem Erbgut, die nach ihrem ersten Züchter und "Entdecker" benannt wurden. Doch warum der Zusatz pom pon? "Pom pon" bedeutet auf französisch so viel wie "Knäuel" oder "Bommel", ein Begriff der dem Aussehen dieser niedlichen, buntfleckigen Hunde sehr nahe kommt. Die Rasse ist mittlerweile von den meisten zuchtbuchführenden Vereinen und internationalen Verbänden anerkannt, jedoch noch nicht vom FCI und KfT.

Der grösste Unterschied zum Yorkshire Terrier ist die dritte Farbe: schwarz, weiss und gold oder blau, weiss und gold sind Biewer Yorkies, und die Farbverteilung sollte möglichst gleichmässig auf dem Körper sein. Das Fell ist seidig, glatt und ohne Unterwolle. Das Haar reicht zu dreiviertel oder ganz auf den Boden und ist in der Mitte des Rückens gescheitelt. Der Biewer Yorkie wiegt 1,5 bis maximal 3,2 kg. Die Konturen sollten einen gut proportionierten, kompakten Körper zeigen, der trotzdem sehr adrett und zierlich wirkt. Der Kopf ist recht klein, die Augen mittelgross, glänzend und mit intelligentem Ausdruck. Die Ohren sind klein, v-förmig und werden aufrecht getragen. Seine Pfoten sind im Idealfall weiss. Sollte der Biewer Fell mit Unterwolle haben oder einen Rute tragen, die sich über dem Rücken ringelt, so ist er kein "echter Biewer", sondern wurde mit anderen Kleinhunden gekreuzt.

Erscheinungsbild

Haarfarbe:
Blau - Weiss - Gold oder Schwarz - Weiss - Gold

Kopf:
Blau - Weiss - Gold oder Schwarz - Weiss - Gold symmetrisch gefärbt

Deckhaar:
Gebrochen blau-schwarz - weiß oder oder ungebrochenen blau-schwarz mit einem weissen Kragen.
Kein Gold im Deckhaar.
Beine und Bauch sowie Brusthaare weiss
Weiße Schwanzspitze

Nase:
Schwarz

Pfoten:
Gemischt schwarz - rosa, rund

Nägel:
Gemischt schwarz - weiß

 GOLDDUST YORKSHIRE TERRIER
Der Golddust Yorkshire Terrier ist eine Farbmutante des Biewer Yorkshire Terriers, welcher wiederum eine Farbvariante des Yorkshire Terriers ist, die auf einer Genmutation beruht, bei der Eumelanin zwar produziert, aber nur teilweise im Körperfell eingelagert wird. Die Mutation des Golddust Yorkshire Terriers besteht darin, dass Eumelanin zwar gebildet, aber überhaupt nicht im Fell eingelagert wird, so dass an den pigmentierten Stellen nur das Phäomelanin als goldener Farbton sichtbar wird. Der Golddust Yorkshire Terrier trat schon kurz nach dem Erscheinen der Farbvariante des Biewer Yorkshire Terriers auf, und wurde zunächst von einigen Vereinen als "Biewer weiß-gold" in die Zuchtbücher aufgenommen. Leider erkannte man damals noch nicht, dass es sich um eine eigenständige, sehr interessante Farbvariante handelt. Nach einiger Zeit verbannte man goldweiße Tiere jedoch aus der Zucht, da sie ja korrekterweise nicht dem Standard des Biewer Yorkshire Terriers entsprachen, der Dreifarbigkeit vorschreibt, und änderte in den folgenden Ahnentafeln die Farben der Ahnen, die mit weiß-gold bezeichnet waren, wissend oder unwissend in blau-weiß-gold, was sehr schade ist, denn um aus diesen Ahnen wieder Golddust Yorkshire Terrier herauszuzüchten, bedarf es akribischer Nachforschungen, um die tatsächlichen Farben aufzuspüren. Die goldweißen, immer wieder einmal auftretenden Tiere ( man bedenke, dass einige Golddust Yorkshire Terrier als "Biewer weiß-gold" in die Zucht gelangt waren ), wurden beiseite gelegt, oder als "Fehlfarben" verkauft.

Der Standard des Golddust Yorkshire Terriers entspricht bis auf die Farbgebung ( beim Golddust Yorkshire Terrier ist diese "weiß-gold", egal in welcher Verteilung ) und die Größe ( beim Golddust Yorkshire Terrier ist ein Gewicht von bis zu 5 kg zulässig ), dem des Yorkshire Terriers, dessen Wesen und Erscheinung er würdig vertritt.

Außer der Qualitäten, die er als Ausstellungs- und Zuchttier eindeutig besitzt, ist der Golddust Yorkshire Terrier ein lieber Famielienhund, der trotz seiner geringen Größe ein robuster, widerstandsfähiger und mutiger Begleiter ist. Zudem ist er kinderlieb, neugierig und furchtlos, nicht krankheitsanfällig und insgesamt ein wunderschöner goldener Vertreter des Yorkshire Terriers.


Alicia Goldschatz vom Klosterbach und Anjalie Goldschatz vom Klosterbach, geboren am 14.10.2007 aus der Verpaarung Sissi Prinzess vom Klosterbach und Baron Bellini Butch vom Klosterbach sind die ersten weltweit anerkannten Golddust Yorkshire Terrier und damit Begründer der Golddust Yorkshire Terrier Zucht. Ihre Nachfahren erfreuen sich international großer Beliebtheit.

(Mit bestem Dank an Frau Kirsten Sànchez-Meyer Begründerin der Golddust Yorkshire Terrier www.golddustyorkshireterrier.de)


Erscheinungsbild


Haarfarbe:

weiss - gold


Kopf:

weiss - gold


Deckhaar:

weiss - gold , egal in welcher Verteilung. Bei älteren Tieren kann die Farbe aufhellen,

so dass man wie feinen Staub erahnen kann, daher der Name "Golddust" = Goldstaub

Langhaar, Wuchs üppig, Struktur kräftig, nicht zu fein, gleichmässig auf beide Seiten verteilt


Augen:

Braun, grün oder blau.


Nase:

Schwarz (Pink Flecken sind erlaubt)


Pfoten:

Gemischt schwarz - rosa, rund


Nägel:

Gemischt schwarz - weiss


SCHOKO
YORKSHIRE
TERRIER
Die Chocolate Yorkshire Terrier wurden noch vor 2006 in den USA gezüchtet.
Es gibt verschiedene Aussagen wie die Farbe chocolate entstanden ist:
Der Chocolate Yorkshire Terrier ist eigentlich eine Überlastung der Farben rot und gold was normalerweise zu einem Verlust der Pigmente führt. In diesem Falle war eine Veränderung der DNA-Sequenz in einem Gen oder Chromosom eines Organismus, die zur Bildung eines neuen Zeichens oder Merkmals führten, wurden nicht in dem elterlichen Typus gefunden. Entweder war es eine Evolution oder Mutation die diese Änderung hervorbrachte. Die für die unerwartete Farbe verantwortlichen Gene waren in einem oder beiden der Vorfahren der Eltern vorhanden.
Nach anderer Aussage handelt es sich dabei um die Verdoppelung des rezessiven Rotgens das für die schokoladene Farbe verantwortlich ist, sowie es in anderen Rassen vorkommt.

Erscheinungsbild:

Haarfarbe:
Schokoladebraun - Gold

Kopf:
Gold

Deckhaar:
Schokoladenbraun auf dem Rücken.
Brust, Bauch und Beine Gold.
Schokoladebrauner Schwanz

Nase:
Braun

Pfoten:
Braun

Nägel:
Braun
BIRO
YORKSHIRE
TERRIER
(schoko-weiss-gold)
Der erste Biro Yorkshire Terrier, erblickte am 1.12.2004 das Licht der Welt.

Ihre Züchter Roberto Krah und J. Lutz waren sehr erstaunt, als ihre Biewer Yorkshire Terrier Hündin als letzten Welpen eines vierer Wurfes eine kleine Hündin gebar, welche statt der typischen schwarz-blauen Zeichnung auf weißem Grund mit dreifarbigem Kopf, eine schokobraune Zeichnung auf weißem Fell hatte. Sogar die vorgeschriebene goldfarbene Zeichnung am Kopf war vorhanden. Der Vater, dieser wahrscheinlich durch erneute Mutation entstandenen Hündin, ist weiss - schwarz - gold.

Sechs Wochen später, am 14.01.2005, wurde in der Hobbyzucht von Birgit Rösner und N. Pohlack ebenfalls eine schoko-weiß-gold farbene Hündin geboren mit dem selben Vater.

Beide Zuchtparteien fanden großen Gefallen an diesem neuen Farbschlag und werden versuchen, die neuartigen Yorkshire Terrier weiter zu züchten und zu festigen.

Daher entstand der Name "Biro" aus den jeweils 2 ersten Buchstaben der Vornamen der Züchter.


Erscheinungsbild


Haarfarbe:

Schokoladebraun - Weiß - Gold.


Kopf:

Schokoladebraun - Weiß - Gold.

So viel wie möglich symmetrisch gefärbt.

Wichtig: die Farbe Gold sollte in der Hauptsache derzeit sichtbar sein.


Deckhaar:

Gebrochen Schokoladebraun - weiß oder oder ungebrochenen Schokoladebraun mit weißem Kragen.

Kein Gold im Haar auf dem Körper.

Beine, Bauch und Brusthaare weiss.

Weiße Schwanzspitze.


Nase:

Schokoladebrown


Pfoten:

Gemischt schokoladebraun - rosa


Nägel:

Gemischt schokoladebraun - weiss

genetische Fachbegriffe
Für Züchter heutzutage ist es ein MUSS,
seine Hunde zumindest auf PRC/pra, auf Merle und Dilution testen zu lassen

Hier finden Sie die Erklärungen dazu

PRCD-PRA (PRCD = progressive rod cone degeneration;
PRA = Progressive Retina Atrophie) beim Hund
Die PRCD (progressive rod-cone degeneration = fortschreitender Stäbchen- und Zapfen-Schwund) ist
eine in verschiedenen Hunderassen auftretende erbliche Augenerkrankung, die letztendlich zur Erblindung führt und nicht behandelt werden kann. Sie gehört in die Gruppe der progressiven Retina
Atrophien (PRA; Netzhautschwund), bei denen eine stufenweise fortschreitende Zerstörung der
Retina (Netzhaut) des Auges auftritt. Die Retina befindet sich auf der Innenseite des Augapfels. In ihr
befinden sich die eigentlichen Sehzellen, die als Stäbchen und Zapfen für das Sehen im Dämmerlicht
(Stäbchen) und Tageslicht (Zäpfchen) zuständig sind.
Symptome
Bei der PRCD–PRA werden durch einen noch unbekannten Prozess zunächst die Stäbchen und
danach die Zapfen strukturell und funktionell zerstört. Dementsprechend sind die ersten klinischen
Symptome der Erkrankung Nachtblindheit, die dann in einen fortschreitenden Verlust der Sehkraft
übergeht und schließlich in kompletter Blindheit endet. Das Alter, in dem die ersten Symptome
auftreten, variiert in den betroffenen Hunderassen, liegt aber typischerweise zwischen drei und fünf
Jahren mit einer totalen Erblindung etwa zwei bis vier Jahre später.
Ursache
PRCD-PRA wird durch einen Gendefekt (Mutation) im PRCD-Gen verursacht, das in zwei Kopien
vorliegt. PRCD-PRA wird autosomal rezessiv vererbt. Das bedeutet, dass sowohl männliche, wie
auch weibliche Tiere gleichermaßen betroffen sind und nur Tiere erkranken können, wenn sie in
beiden Genkopien die Mutation tragen. Das kann nur dann passieren, wenn sowohl Vater, als auch
Mutter die PRCD-Mutation tragen und beide die Mutation vererbt haben.

Folgende Genotypen sind möglich
N/N Das Tier trägt nicht die PRCD-PRA-verursachende Mutation. Es ist reinerbig für die
Normalkopie des Gens. Es wird als N/N (normal = clear) bezeichnet und wird nicht
erkranken.
N/PRCD Tiere, die in nur einer Genkopie die Mutation tragen werden als N/PRCD
(Anlageträger = carrier) bezeichnet. Sie sind mischerbige Träger der Mutation und
erkranken nicht. Sie können aber die PRCD-PRA-Anlage mit 50%iger
Wahrscheinlichkeit weitervererben.
PRCD/PRCD Tiere bei denen beide PRCD-Gene die Mutation tragen, werden im Befundbericht als
PRCD/PRCD (betroffen = affected) bezeichnet. Sie sind reinerbige Träger der
Mutation und erkranken an PRCD-PRA. Sie vererben die PRCD-PRA-Anlage mit
100%iger Wahrscheinlichkeit and die Nachkommen.
Die Zucht
Für die Zucht ist entscheidend, dass Anlageträger (tragen ein mutiertes Gen und ein normales Gen)
zwar selbst nicht erkranken, die PRCD-PRA-Erbanlage aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an
ihre Nachkommen weitergeben. Bei der Verpaarung von zwei Anlageträgern besteht also die Gefahr,
dass ein Teil der Nachkommen von der Erkrankung betroffen ist. Anlageträger müssen aber nicht
automatisch aus der Zucht ausgeschlossen werden. Verpaart man diese mit einem N/N Tier (trägt
zwei normale Genkopien), können die Nachkommen nur aus nicht betroffenen N/N-Tieren und nicht
erkrankenden Anlageträgern bestehen.
Wegen des erst späteren Ausbruchs der Krankheit wird sie oft erst zu einem Zeitpunkt nachgewiesen,
zu dem die Tiere unter Umständen bereits in der Zucht stehen. Es besteht die Gefahr, dass betroffene
Tiere dann bereits das Defektgen weitervererbt haben. Daher ist für den Züchter das frühzeitige
Wissen um die genetische Veranlagung seiner Tiere von besonderer Bedeutung.
Der Gentest gibt eine eindeutige Auskunft über das Vorliegen der genannten Mutation. Der Züchter
kann so unter Berücksichtigung der Information über die genetische Veranlagung mögliche Anpaarungen
genau planen.

Fellfarbe Merle
Die Fellfarbe Merle zeichnet sich durch eine charakteristische Fellscheckung aus, wobei Flecken von
verdünntem Farbpigment zusammen mit Arealen voller Pigmentierung vorhanden sind. Das für die
Merle-Färbung verantwortliche Gen bewirkt also eine Farbverdünnung der normalerweise vorhandenen
Farbe. Aber anders als bei anderen Farbverdünnungsgenen ist der Effekt nicht auf das
gesamte Fell verteilt, sondern findet sich nur in Flecken, die über den ganzen Körper verteilt sein
können. Merle hat auch einen Einfluss auf die Augenfarbe. Merle-gefärbte Tiere können einfarbig
braune, einfarbig blaue oder gemischtfarbige Augen (ein blaues und ein braunes Auge oder beide
Farben in einem Auge) haben.
Ursache
Merle wird durch eine Genveränderung im Silver-Gen (SILV, Pmel17) verursacht. Dabei handelt sich
um ein mobiles genetisches Element (Retrotransposon), das in das SILV-Gen integriert vorliegt und so
dessen Funktion stört. Das für die Merle-Färbung verantwortliche defekte SILV-Gen wird mit M
abgekürzt, während das normale SILV-Gen mit m abgekürzt wird. Die typische Merle-Fellfarbe
entsteht in Tieren, die das mutierte SILV-Gen heterozygot (mischerbig) tragen (Mm). Das defekte
SILV-Gen (M) weist einen unvollkommen dominanten Erbgang auf.
Gesundheitliche Folgen
Tiere, die das mutierte SILV-Gen reinerbig tragen (MM, double Merle), sind hauptsächlich weiß
gefärbt und können schwere Fehlbildungen des Innenohres aufweisen, die zur Schwerhörigkeit oder
Taubheit führen. Zusätzlich können Fehlbildungen des Auges auftreten, sowie Anomalien des
Reproduktionstraktes, des Skeletts und Herzens. Um diese Defekte zu verhindern, sind Merle x Merle
Kreuzungen zu vermeiden.
In Tieren, die e/e am E-Lokus (MC1R) tragen, wird Merle nicht ausgeprägt. Kreuzungen von MerleTieren
mit nicht auf Merle-getesteten e/e Tieren (Fellfarbe clear red) sollten also auch vermieden
werden. Das gleiche gilt für Fellfarben, in denen Merle schwer zu identifizieren ist wie z.B. fawn,
cream, dapple und light sable.
Kryptisches Merle
Obwohl selten, kann ein Hund selbst die Merle-Färbung nicht aufweisen, aber doch die genetische
Anlage für Merle tragen und dann auch Merle Nachkommen produzieren. Solche Tiere werden als
kryptische Merle Tiere bezeichnet. Es wird vermutet, dass bei kryptischen Merle-Hunden das mobile
genetische Element im SILV-Gen verkürzt ist.
Eine stabile genetische Reversion, d.h. ein spontaner Verlust der Erbanlage Merle (M) in Nachkommen
von Merle-Trägern ist mit einer (angenommen) Rate von 3-4% in der Literatur dokumentiert.

Folgende Genotypen sind möglich


mm
Das Tier ist reinerbig für das Wildtypallel. Die Anlage für die Fellfarbe Merle liegt nicht
vor. Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Non-Merle.

Mm
Das Tier ist mischerbiger Träger des für die Merle-Färbung verantwortlichen, defekten
SILV-Gens und des Normalgens. Die Anlage für die Fellfarbe Merle wird mit einer
50%igen Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen vererbt.
Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Merle.

MM Das Tier ist reinerbiger Träger des für die Merle-Färbung verantwortlichen, defekten
SILV-Gens. Die Anlage für die Fellfarbe Merle wird mit einer 100%igen Wahrscheinlichkeit
an die Nachkommen vererbt.
Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Double-Merle

M(c)m Das Tier ist mischerbiger Träger für das „kryptische“ Merle-Gen und das Normalgen.
Das kryptische Merle-Gen wird mit 50%iger Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen
vererbt.
Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Non-Merle (heterozygot „kryptisches“ Merle)

M(c)M(c) Das Tier ist reinerbig für das „kryptische“ Merle-Gen. Das kryptische Merle-Gen wird mit
100%iger Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen vererbt.
Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Non-Merle (homozygot „kryptisches“ Merle)

M(c)M Das Tier ist mischerbig für das „kryptische“ Merle-Gen und das für die Merle-Färbung
verantwortliche Merle-Defektgen. Das Merle-Defektgen (und das kryptische Merle-Gen)
wird mit einer jeweils 50%iger
Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen vererbt.
Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Merle (heterozygot „kryptisches“ Merle)
Die Beurteilung Merle/kryptisches Merle erfolgt nach der aktuellen wissenschaftlichen Literatur (Clark
et al., 2006; PNAS 103(5):1376-81).

Die Zucht mit Merle-Trägern

Für die Zucht ist entscheidend, dass Merle-Tiere (Mm; tragen ein mutiertes Gen und ein normales
Gen) die Merle-Erbanlage mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an ihre Nachkommen weitergeben.
Bei der Verpaarung von zwei Merle-Tieren besteht also die Gefahr, dass ein Teil der Nachkommen
reinerbige, Double-Merle Tiere sind, die die oben genannten gesundheitlichen Beeinträchtigungen
aufweisen können. Merle-Tiere müssen aber nicht aus der Zucht ausgeschlossen werden. Verpaart
man diese mit einem mm Tier (trägt zwei normale Genkopien), können die Nachkommen nur aus NonMerle
(mm) und Merle-Tieren (Mm) bestehen.
Für den Züchter ist das frühzeitige Wissen um die genetische Veranlagung seiner Tiere von
besonderer Bedeutung. Der Gentest gibt eine eindeutige Auskunft über das Vorliegen der genannten
Mutation. Der Züchter kann so unter Berücksichtigung der Information über die genetische
Veranlagung mögliche Anpaarungen genau planen.
Kreuzungsschema:


Dilution / Verdünnungsfaktor

Die Fellfarbe Dilution
In einigen Hunderassen gibt es Tiere mit verdünnter, aufgehellter Fellfarbe. Der D-Lokus ist der
Hauptgrund für das Auftreten dieser Farbverdünnung. Die resultierende Fellfarbe wird in unterschiedlichen
Rassen verschieden benannt. Bei schwarzen Hunden, die die Farbverdünnung
aufweisen, wird die resultierende Fellfarbe oft als „blau“ oder „grau“ bezeichnet, bei braunen Hunden
(bb am B-Lokus) ist die entsprechende verdünnte Fellfarbe „lilac“ oder „Isabella“, rote Hunde werden
zu „apricot“ verdünnt, während verdünnte helle Hunde oft als „cream“ bezeichnet werden.

Gesundheitliche Auswirkungen
Tiere, die die verdünnte Fellfarbe ausprägen (Genotyp dd), haben ein höheres Risiko ein
Krankheitsbild zu entwickeln, das als Farbverdünnungs-Alopezie (Colur dilution alopecia CDA) oder
Schwarz-Haar-Follikel Dysplasie bezeichnet wird und durch einen Haarverlust und seltener durch
wiederkehrende Haut-Entzündungen gekennzeichnet ist. Die Stärke der Symptome variiert zwischen
einzelnen Hunden und auch einzelnen Hunderassen. Große Münsterländer scheinen dabei schon
sehr früh (bis zum Alter von 12 Wochen) einen Haarverlust in allen grau-gefärbten Fellbreichen
auszubilden, während in anderen Rassen dieser massive Haarverlust erst in Hunden auftritt, die
einige Jahre alt sind. Aber nicht alle Tiere, die die verdünnte Fellfarbe aufweisen (Genotyp dd),
entwickeln eine CDA.
Folgende Genotypen sind möglich
D/D Das Tier trägt nicht die MLPH-Mutation (c.-22G>A), die für das Auftreten der
Farbverdünnung (Fellfarbe Dilution) verantwortlich ist.
Es ist reinerbig für das Wildtypallel
D.
D/d Das Tier ist mischerbiger Träger des für die Farbverdünnung verantwortlichen, defekten
MLPH-Gens (c.-22G>A) und des Normalgens. Wegen des rezessiven Erbganges prägt
das Tier selbst nicht die verdünnte Fellfarbe aus. Die Anlage für die Farbverdünnung wird
mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen vererbt.
d/d Das Tier ist reinerbiger Träger des für die Farbverdünnung verantwortlichen, defekten
MLPH-Gens (c.-22G>A). Das Tier prägt die verdünnte Fellfarbe aus. Die Anlage für die
Farbverdünnung wird mit einer 100%igen Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen vererbt.

Quelle Biofocus
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